Drogen...

Die Legalisierung von Cannabis zum Verkauf in zertifizierten Geschäften macht zur Zeit Schlagzeilen. Meiner Auffassung nach ist das in der Gesellschaft positiv aufgenommen worden, da es auch viele andere Länder gibt, in denen dieser Schritt schon gemacht wurde. Doch was wäre, wenn man noch weiter gehen würde? Ein Umgang wie mit Cannabis, wäre meiner Meinung nach mit allen Drogen angemessen, und dafür gibt es einige Argumente.

Das bedeutet natürlich nicht, dass ich den Konsum von harten Drogen wie Heroin, Kokain oder Crystal Meth gut finde oder steigern will. Im Gegenteil, ich stehe dem Drogenkonsum eher kritisch gegenüber. Aber ich ignoriere nicht, dass es ihn bereits gibt. Laut Statistiken hat bereits jeder dritte Deutsche illegale Drogen konsumiert, bei den unter 30 Jährigen sogar jeder zweite. (Quelle: siehe unten)

Aber was für Vorteile hat denn die Entkriminalisierung? Zum einen verhindert es den Verkauf von gestrecktem Stoff, so dass Konsumierende nicht mehr an Glassplittern im Kokain sterben. Außerdem gibt es dann Angaben über die Inhaltsstoffe, Überdosen werden verhindert und man kann sich auf die Angaben seines „Dealers“ verlassen. Drogen riskieren also das Leben von Konsumierenden, die es so oder so gibt, nicht mehr als es die Droge selbst tut.

Wirtschaftlich gesehen ist der kontrollierte Verkauf von Drogen eine enorme Einnahmequelle, und er würde ganz nebenbei den Kartellen, die teilweise ganze Länder im tropischen Raum kontrollieren und für die Menschen dort eine riesige Gefahr sind, die Haupteinnahmequelle nehmen. Außerdem ist es nicht nur so, als würden die Kartelle nur ferne Länder in Südamerika oder Afrika bedrohen. Organisiertes Verbrechen ist auch in Deutschland verbreitet, im Süden Italiens ist sogar eine ganze Region unter ihrer Kontrolle.

Wenn Drogen legal verkauft werden können, aber die Lieferkette kontrolliert wird, fehlt diesen Kartellen eine Einkommensquelle, durch die weniger aufwendigen Transporte können die Preise des fair produzierten Stoffes trotzdem noch mit den Illegalen mithalten. Und heutzutage kauft ja auch niemand im Hinterhof einer Brennerei eine Flasche Schnaps, auch wenn sie fünf Euro billiger als im Supermarkt ist.

Womit wir auch schon beim nächsten Thema sind, die Droge, die in Deutschland bei weitem am meisten Tode verursacht, ist nämlich schon legal: Alkohol. Das ist das Beispiel, an dem man erkennt, dass eine vollständige Legalisierung auch keine Lösung ist. Ich würde Alkohol genau wie alle anderen Drogen nur in lizenzierten Geschäften verkaufen, mit Warnhinweisen bedruckt. Ein Werbeverbot sollte es auch dafür geben.

Außerdem gehe ich davon aus, dass eine Entkriminalisierung nebenbei auch noch zum Jugendschutz beiträgt, bessere wissenschaftliche Forschungen ermöglicht, die Strafverfolgung entlastet und trotzdem kein großer Anstieg der Konsumenten zu verzeichnen wäre.

Wer also Angst davor hat, dass man direkt um die Ecke Heroin kaufen kann, den möchte ich daran erinnern, dass man das vermutlich jetzt schon kann. Wenn es legalisiert wäre, wüsstest du aber davon. Noch sind derartige Forderungen allerdings kaum in der Politik oder Gesellschaft angekommen, und dafür wird es vermutlich auch noch ein paar Jahre dauern. Wenn ihr euch noch genauer Informieren wollt, hier ist eine sehr interessante Doku, die auch Inspiration und Quelle für diesen Artikel war.

Erik Hipp

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