Veganer ...

Jeder hat schon einmal von ihnen gehört, vermutlich hat jeder auch schon einmal einen herablassenden Spruch über sie gebracht. Die wenigsten gehören wirklich zu ihnen, aber es werden immer mehr. Es ist ein polarisierendes Thema, zu dem inzwischen wohl jeder eine Meinung hat. Ja, Vegetarier und Veganer sind inzwischen wohl allen bekannt. Im folgenden erkläre ich meine Meinung zum ethischen Aspekt des Veganismus.

Im Prinzip verübt die Menschheit schon lange industriellen Genozid, wir töten um uns selbst zu bereichern oder einfach damit es uns als Rasse besser geht. Prinzipiell sollte dabei egal sein, ob es sich um menschliche Opfer oder um Tiere handelt, eine Kuh kann schließlich genau wie wir glücklich und traurig sein, Schmerzen und Liebe empfinden, das sind Fakten. Wir nehmen ihnen die Chance, alt zu werden, für ein Steak auf dem Teller, an das wir uns in einem Monat schon gar nicht mehr erinnern werden.

Jetzt kann man aber natürlich argumentieren, dass es einfach in der menschlichen Natur liegt, Fleisch zu essen. Tatsächlich bestimmen wir aber selbst, was in unserer Natur liegt, nur weil es seit Jahrtausenden normal war, Fleisch zu essen, muss das in der Zukunft nicht auch so bleiben. Schließlich sterben die Menschen auch seit Jahrhunderten an Krebs, und daran wollen wir auch etwas ändern. Es liegt eigentlich nicht in unserer Natur, zu fliegen oder gar ins Weltall zu gelangen. Oder etwa doch?

Tatsache ist, egal was wir als Menschheit tun, das ist die menschliche Natur. Sie kann sich wandeln und hat sich auch schon gewandelt, nur weil es in der Vergangenheit nicht gemacht wurde, ist es nicht unnatürlich, etwas zu tun. Nur weil wir wissen, dass es das Konzept von Natur gibt, schließt das uns und unsere Handlungen nicht davon aus. Das ist allgemeingültig, also auch für die Frage, ob man Fleisch essen sollte.

Und dann gibt es ja noch andere Nebeneffekte des Vegetarismus. Bei solchen Überlegungen muss man immer im Kopf haben, dass man für den Fleischkonsum nicht nur die Tiere braucht, sondern auch deren Futter. Wenn den Mais und das Getreide, das eigentlich zu Tierfutter gemacht werden würde, stattdessen in diverses Essen für den Menschen umwandeln würde, könnte man die Menschheit vermutlich zweimal ernähren. Außerdem ist die Fleischproduktion schlechter für das Klima und durch bei Tieren eingesetzte Antibiotika entwickeln sich immer mehr Resistenzen, wegen denen im schlimmsten Fall sogar Menschen sterben.

Dagegen gibt es kaum Argumente gegen vegetarische Ernährung, die einzigen die ich kenne sind mögliche Mangelerscheinungen. Bei allen Vegetariern, die ich kenne, sind die aber nicht aufgetreten, und dass fleischlose Ernährung insgesamt gesünder ist, beweist eigentlich jede professionelle Studie.

Wenn man rational darüber nachdenkt, ist vegetarische oder noch mehr vegane Ernährung also die moralisch vertretbarere Ernährung. Aber Menschen sind nicht rational, auch ich bin kein vollständiger Vegetarier, und da Fleischkonsum teil der Kultur ist, wird er auch nicht von heute auf morgen verschwinden. Und für viele wird der Geschmack einfach immer überwiegen. Wie bei fast jedem Thema finde ich, dass sich jeder seine eigene Meinung bilden sollte, aber akzeptiert nicht, nur weil es „normal“ ist.

- Erik Hipp

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