Legalisierung von Cannabis- richtig und wichtig

„Baby, dreh noch ein ‘n Joint, ja

Doch wir belassen es bei Freundschaft“ – „Lunge Pfeift“ (feat. Monk), Lugatti & 9ine, Monk

Ob in Musiktexten oder in den Nachrichten, Cannabis ist zurzeit in aller Munde. Legalisieren, oder nicht legalisieren; das ist hier die Frage! Die ehemalige Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig der Partei CSU erkannte überaus kompetent: „Cannabis ist kein Brokkoli!“ Dagegen wirkt der Kommentar, „Cannabis ist illegal, weil es verboten ist“, der CDU-Politikerin Marlene Mortler, fast wie eine intelligente Aussage. Fast.

Die Ampel-Koalition spricht sich im Gegensatz positiv für die Legalisierung aus, im Koalitionsvertrag ist von einer „kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ die Rede. Damit ist die Angst einiger Bürger*innen, dass mit der Legalisierung eine beinahe „Kiff- Pflicht“ für die Jugend herrschen wird, völlig unbegründet. Denn Fakt ist, dass die Prohibition niemanden davon abhält Drogen zu konsumieren, sie führt nur dazu, dass illegale Drogen stärker werden, weil so mehr Wirkstoff auf einem Raum produziert werden kann und der Schwarzmarkt verdient immer mehr Geld an diesem Geschäft. Aus den Daten des Statistischen Bundesamtes, ausgewertet von der Universitätsklinik Ulm, geht hervor, dass sich allein in Deutschland zwischen den Jahren 2000 und 2018 die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen wegen psychischen Störungen in Folge von Cannabis- Konsum fast versechsfachte. Grund dafür ist der Anstieg des psychoaktiven Stoffes Tetrahydrocannabinol (THC) und häufig ist das Marihuana auch durch Substanzen wie Klebstoff, Vogelsand oder Haarspray verunreinigt, um das Dealen noch lukrativer zu machen. Deswegen ist eine Legalisierung dringend nötig, um die breite Masse vor dem gestreckten Gras zu schützen.

Wenn die Legalisierung in Kraft treten würde, könnte ein hoher Gehalt des Stoffes CBD, welches als Mittel gegen Psychosen und Panikattacken verschrieben wird, Pflicht sein. So gäbe es in Zukunft die Möglichkeit, geprüftes Cannabis mit einem ausgeglichenen THC und CBD Level zu konsumieren. Auch das Argument, Cannabis sei DIE Einstiegsdroge, ist längst veraltet und widerlegt. Cannabis kann zur Einstiegsdroge werden, weil es nach wie vor bei einem Dealer gekauft werden muss und so gerät man in Kontakt mit Leuten, die einem auch noch andere Drogen anbieten. Könnte man sein Gras in einem Fachgeschäft erwerben, würde dieses Risiko komplett entfallen und die Gesellschaft wäre vor dem Konsum anderer Drogen geschützt. Ebenfalls die Einsparung von Polizei- und Justizkosten ist ein wichtiger Punkt in dieser Debatte. Laut einer aktuellen Studie der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität würde die Legalisierung von Cannabis dem Staat jährliche Einnahmen von rund 4,7 Milliarden Euro bescheren. Diese eingesparten Gelder sollen in die Präventionsarbeit und den Schutz von Jugendlichen fließen. Zudem könnten mehr als 270.000 Arbeitsplätze entstehen.

 

 

Basierend auf diesen Ergebnissen ist zu erkennen, dass eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland längst überfällig ist, denn eine Abschaffung von Drogen ist eine absurde Illusion und in unserer Gesellschaft nicht realisierbar. Vielmehr ist es die Pflicht, Verantwortung für die Risiken zu übernehmen und Cannabis für Konsument*innen sicherer zu machen. 

Sophia Martin

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