„Wir sind Millionäre, aber wir sind arm.“ dieses Zitat einer venezolanischen
Krankenschwester trifft auf die problematische Situation in Venezuela sehr gut zu. Die
Hyperinflation der venezolanischen Währung Bolívar sorgt für einen Mangel an
Lebensmitteln in Geschäften und Supermärkten und für einen Boom des Schwarzmarktes.
Die daraus entstandenen, teilweise gewalttätigen Proteste fordern Reformen und den
Rücktritt des Präsidenten Nicolás Maduro. Dieser jedoch versucht Venezuela zu einem
autoritären Staat umzubauen. Das Land erfährt eine kontinuierliche Entwertung der
Währung, einen Abschwung der Wirtschaft, eine zunehmende Verarmung und eine
Erhöhung der Mordrate. Doch wie kam es dazu, dass ein Land, mit eigentlich immensen
Erdölvorkommen, in solch eine Lage geraten ist?
Venezuela befand sich nicht immer in einer solch kritischen Lage. In den 60er und 70er
Jahren war das Land, durch die extrem großen Erdölvorkommen, einer der reichsten
Staaten in Lateinamerika. Das BIP pro Kopf überragte das von Brasilien und Kolumbien
bei Weitem und war nicht weit von dem der USA entfernt. Mit dem Amtsantritt von Hugo
Chávez wurden umfassende soziale Reformen durchgesetzt. Diese Reformen senkten die
Arbeitslosigkeit drastisch und auch die Armut der Bevölkerung konnte beinahe halbiert
werden.
Chávez erlangte große Beliebtheit in der Bevölkerung, doch die Beliebtheit hatte einen
hohen finanziellen Preis. Die Regierung gab mehr Geld aus, als die Wirtschaft verkraften
konnte. Selbst die hohen Ölpreise 2004 konnten die immer weiter steigenden
Schuldenberge nicht mehr stoppen. Venezuela musste hohe Kredite bei anderen Staaten
aufnehmen um die sozialen Projekte aufrecht zu erhalten. 2013 stiegen die ausländischen
Schulden auf knapp über 103 Milliarden US-Dollar. Chávez und seiner Regierung war es
nicht mehr möglich, die finanzielle Katastrophe aufzuhalten. Nach dem Tod von Hugo
Chávez im Jahr 2013, kam 2014 der neue Präsident Nicolás Maduro an die Macht.
Im selben Jahr sanken die Ölpreise von 100 $ pro Barrel (Maßeinheit für Öl) auf 70 $ pro
Barrel 2014 und auf sogar nur 33 $ 2016. Da Venezuela mit über 300 Milliarden Barrel Öl
die größten Vorkommen der Welt hat, stützt sich die Wirtschaft hauptsächlich auf diesem
Rohstoff. Der Export von Erdöl macht 95% der gesamten Exporte und 50% des BIPs des
Landes aus. Um diese Lücke im Budget des Staates zu schließen, machte die Regierung
unter Maduro einen entscheidenden Fehler. Sie begann, Geld zu drucken.
Diese Entscheidung war der Beginn der Hyperinflation. Während 2016 eine Tasse Kaffee
noch 450 Bolívar kostete, musste man Anfang 2018 schon 2,5 Millionen Bolívar zahlen.
Die vom IWF angegebene Inflationsrate lag Ende des vergangenen Jahres bei 1,37
Millionen Prozent und es werden bis zu zehn Millionen für dieses Jahr erwartet.
Nahrungsmittel und medizinische Versorgung sind für den Großteil der Bevölkerung
praktisch unbezahlbar geworden. Des Weiteren hat die Inflation ein Florieren des
Tauschhandels und Schwarzmarkts zur Folge. Die Menschen versuchen auf Alternativen
zum Bolívar, wie Gold und US-Dollar, auszuweichen, doch auch der Preis für einen Dollar liegt auf dem Schwarzmarkt bei ca. 12.000 Bolívar.
Zudem erhielt das Militär 2016 von Maduro die volle Kontrolle über die
Lebensmittelversorgung in Venezuela. Doch viele der hochrangigen Militärs sind korrupt,
was zur Folge hat, dass die importierten Nahrungsmittel nicht an Supermärkte geliefert
werden, sondern dass sie auf dem Schwarzmarkt für einen hohen Preis verkauft werden.
Somit können viele Offiziere für sich einen großen Vorteil daraus ziehen.
Zwischen all diesen Problemen festigte der Präsident seine Macht, indem er die Kontrolle
über den obersten Gerichtshof erlangte. Infolgedessen wurde das von der Opposition
kontrollierte Parlament aufgelöst, diese Entscheidung musste jedoch nach gewaltigen
Protesten der Opposition und der Bevölkerung zurückgenommen werden. Berichten nach
werden dennoch immer wieder oppositionelle Führer von der Polizei festgenommen. Auch
zu Beginn diesen Jahres gab es in vielen Städten des Landes wieder Unruhen, bei denen
für den Rücktritt Maduros protestiert wurde. Anstelle des Präsidenten soll der
Oppositionsführer Juan Guaidó, der auch seit Kurzem die Unterstützung der EU hat, die
Führung übernehmen. Venezuela ist jetzt also gespalten zwischen Maduro und Guaidó.
Wenn keine der beiden Parteien einen Kompromiss eingeht, könnte es laut Guaidó zu
einem Bürgerkrieg kommen.
Die Angst vor einem Krieg und die andauernde wirtschaftliche Krise haben dafür gesorgt,
dass seit 2015 bereits zwei Millionen Einwohner Venezuela verlassen haben.In Zukunft ist
jedoch keine Besserung in Sicht. Die Ölpreise bleiben weiterhin relativ niedrig, die von
Maduro angekündigten Reformen zum Bremsen der Inflation sind nach Einschätzungen
von Experten nicht sehr vielversprechend und auch der Präsident und sein Anwärter
wollen die Bemühungen, Staatsoberhaupt von Venezuela zu werden, nicht einstellen. So
werden die Flucht aus dem Land und die Proteste der Bevölkerung in näherer Zukunft
nicht aufhören.
Florian Schöb
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